Nach den letzten Artikel wissen wir, dass eine Nachricht auf vier unterschiedlichen Ebenen verstanden werden kann. Das Nachrichtenquadrat von Schulz von Thun hilft dabei, Aussagen vielschichtiger betrachten zu können. Allerdings fallen nicht nur die vier Ebenen einer Nachricht ins Gewicht. Zu der übertragenen Nachricht, sofern sie direkt ausgetauscht wird (heutzutage auch über Videotelefonie), kommt noch die Körpersprache und die Mimik hinzu.
Auf der obigen Abbildung sind mehrere Mimikspiele zu sehen. Wenn wir auf die Frage: „Wie geht es dir?“ mit „Gut.“ antworten würden und unsere Mimik dabei verzerren, dann würde die Antwort ganz anders verstanden werden.
Als agile Coaches sollten wir unser Umfeld stets aufmerksam beobachten. Denn auch wenn nicht gesprochen wird, wird kommuniziert. Der Mensch kann nun mal nicht nicht kommunizieren, weil wir immer – wenn auch unbewusst – Signale aussenden.
So muss ein agiler Coach auch auf die eigene Körpersprache achten. Im Fachjargon nennt man dies Kongruenz. Verhält sich unsere Körpersprache ungleich mit dem verbal Geäußerten, wirkt dies inkongruent. Inkongruenz wirkt sich wiederum auf unser soziales System aus und kann die Kommunikation verfälschen, bzw. das was wir mitteilen wollten, kommt an der falschen Stelle an.
Aber kann man das pauschalisieren? Also ist es möglich sich zu merken, welche Mimik oder Gestik (oder auch im Zusammenspiel) was genau bedeutet? Das ist ziemlich schwierig zu sagen, denn nicht zu vergessen ist die individuelle Ausprägung, wie schon in vorherigen Artikeln erwähnt. Es ist immer gut Hard Skills im Bereich der Kommunikation auszubauen, jedoch darf dabei die Realität nicht außer Acht gelassen werden. Wir sollten nicht versuchen alles was wir erleben anhand unterschiedlicher Modelle zu bewerten. Dies kann behilflich sein, aber doch müssen wir unser natürliches Verständnis für Kommunikation entwickeln.
Eure Andrea, ScrumMaster bei der Emendare GmbH & Co. KG