Agilität erleben zwischen Wiener Schnitzel und Kaiserschmarrn
Das Gathering
Zwei Mal im Jahr findet das Global Scrum Gathering statt. Eines davon in Amerika (Das nächste Event im März in New York) und das andere in Europa. Das diesjährige europäische Gathering fand in der Hauptstadt Österreichs, in der Messe Wien statt.
Mit Sack, Pack und einigen agilen Ideen, begaben sich Daniel, Rieke, Veit, Mentos und ich auf den Weg nach Wien und verbrachten 3 Tage zwischen Freunden, Kollegen und agilen Vorreitern.
Eröffnet wurde das Event mit einer Keynote von Alexander Osterwalder zum Thema „Re-inventing Business Modells“. Ideen und Ansätze, wie man auch in einem frühen Status der Produktentwicklung wertvolles Kundenfeedback bekommen und so den Kurs des eigenen Produktes anpassen kann standen im Fokus des Vortrags.
Der Tag voller Themen aus den Bereichen Teamgestaltung, Coaching und Trainingstipps wurde durch einen gemeinsamen Besuch mit Speis und Trank im Gartenpalais Lichtenstein abgerundet.
Der zweite Tag fand im Open Space Format statt.
800 Menschen erstellten dabei in knapp einer Stunde eine Konferenzmatrix mit sage und schreibe 100 Sessions. Wie man sieht gibt es keine Grenze für die Teilnehmeranzahl bei einem Open Space. Gemeinsam mit Veit habe ich selbst auch eine Session eingebracht die den Titel „Once upon a time….“ hatte. Was wir dort gemacht haben könnt ihr hier nachlesen.
Der dritte Tag orientierte sich vom Aufbau dann wieder eher am ersten mit vielen Vorträgen die im Voraus ausgewählt wurden. Den Schlusspunkt setzte in der Closing Keynote Friederike Fabritius mit ihrem Vortrag über neurologische Zusammenhänge von Angst, Spannung und Performance.
Gemeinsam mit dem gesamten Vorstand des German Speaking Chapters der Scrum Alliance stand unser Kollege Jürgen Hoffmann „Mentos“ zum Schluss noch auf der großen Bühne. Er sprach einen Einladung an alle Community Mitglieder aus sich aktiv in das D-A-CH Chapter einzubringen und bot im gleichen Zug auch allen Unterstützung auf Ihrer agilen Reise an.
Wie immer konnten wir interessante Ideen, spannende Ansätze und neue Praktiken mitnehmen, die vielleicht auch ihr demnächst in der Zusammenarbeit spüren werdet.
Zum Abschluss möchten wir euch noch etwas mehr Einblick gewähren und euch ein paar unserer Highlights präsentieren.
„Arrgghh! How to work with being triggered?” Lisa Adkins
Wusstet ihr, dass es 18 Minuten dauert bis sich die Stresshormone legen nach dem wir getriggert wurden. Und das auch nur, wenn kein neuer Trigger dazukommt. Was könnte Wunderbares entstehen, wenn wir nicht nur unsere Lebenszeit nicht verschwenden, sondern offen und reflektiert mit den Dingen umgehen lernen? Aber wie?
Zwei Strategien dazu hat Lisa uns an die Hand gegeben.
- Atmen
Atme ein und zähle dabei auf 1-2-3-4 und auf 1-2-3-4-5 wieder aus. Wiederhole das ganze drei bis vier Mal in deinem eigenen Rhythmus.
- Schütteln
Schüttel jedes Körperteil angefangen mit den Füßen, Beinen, Armen, Bauch usw.
Bis der ganz Körper total locker ist.
Emotionen sind nur Energie in Bewegung. Gib deinen Emotionen deine volle Aufmerksamkeit ohne Wertung. Welche körperlichen Anzeichen kannst du bei dir feststellen. Welches Gefühl kannst du benennen. Probiere nur dieses Gefühl wahrzunehmen und lass dich von nichts ablenken. A-T-M-E -N. Wie verändern sich deine körperlichen Anzeichen? Was ist richtig an diesem Gefühl?
Anschließend könnt ihr eine persönliche Retrospektive machen.
„Acceptance-Tolerance_Model“ Alexander Kylburg
Alex hat uns sein Modell vorgestellt um Konflikte in Team sichtbar zu machen.
Anders als wir es umgangssprachlich oft verwenden bedeutet Akzeptanz, dass ich zu 100 % dem Gesagten oder Getanen des anderen zustimme. Toleranz heißt, dass ich nicht der gleichen Meinung bin, aber es unter gewissen Umständen tolerieren kann. Wenn ich unter keinen Umständen mit der Sache okay sein kann, nennt dies sich Intoleranz.
Für das Modell unterteilt man zunächst in Akzeptanz, Toleranz und Intoleranz. Dabei wir Toleranz in verschiedene Unterpunkte eingeteilt. Eine unterstützende Toleranz die nahe bei der Akzeptanz liegt, eine hinterfragende Toleranz, eine gefährdende und eine destruktive Toleranz, die nähe bei Intoleranz zu finden sind.
Danach macht man Spalten für die jeweiligen Personen und schaut wo sie sich bei der jeweiligen Frage befinden. Ein Teammitglied kommt immer fünf Minuten zu spät zum Daily, wo befindest du dich. Wenn alle in gleichen oder ähnlichen Toleranzstufen sind, ist das gut. Aufmerksam sollten wir werden, wenn es Ausreißer gibt, diese sind Indikatoren für einen Konflikt im Team (siehe orangene Kärtchen).
Man kann die Struktur gut in einer Retrospektive einsetzten. Eine Timebox ist wichtig dann Dot Voting mit der Frage: Was trifft Euch am meisten? Anschließend Maßnahmen ableiten, wie wir die Situation zu verbessern können.
Es ist eine gute Methode um Team Konflikte sichtbar zu machen. Vielleicht entdeckt ihr auch unbewusste Konflikte. Mehr Infos findet ihr bei Alex auf der Homepage (http://kylburg.de/akzeptanz-toleranz-modell/)
Noch nicht genug?
Möchtest du mehr über das DACH Chapter wissen oder willst du nicht bis zum nächsten European Global Scrum Gathering in Lissabon warten? Dann kontaktier uns doch gern. Sicher kann mit unserer Moderation auch in deinem Unternehmen ein wertvolles Lernumfeld und eine tolle Konferenz entstehen.