Wirksame Retrospektiven remote durchführen
Letzte Woche durfte ich beim Online Event von remote-scrum.de als Sprecher teilnehmen. Vielen Dank an der Stelle an Ralf Kruse für die Einladung! Thema des Abends waren Retrospektiven, insbesondere Tools zur Umsetzung. Denn aktuell befindet sich die Welt im Ausnahmezustand, keine Frage. Für viele Teams bedeutete dies daher auch zum ersten Mal 100% remote zu arbeiten.
Eine neue Herausforderung für uns alle
Das hatte ich so auch noch nie. Bisher kam es immer wieder vor, das Teile des Teams an verschiedenen Standorten waren, aber nie dass wirklich jeder woanders ist. Das hatte natürlich auch großen Einfluss auf die Durchführung von Retrospektiven und viele Scrum Master standen das erste Mal vor der Herausforderung, eine Retrospektive komplett remote zu moderieren. In meinem Blogeintrag vom letzten Jahr habe ich über die Zusammenstellung von Retrospektiven mit dem Retromaten berichtet. In diesem Artikel möchte ich euch mehr darüber erzählen, wie ihr die von euch gewählten Methoden einsetzen könnt.
To Tool or not to Tool, das ist hier die Frage
Es gibt mittlerweile sehr viel Tools am Markt, die einen Scrum Master bei der Durchführung von Retrospektiven unterstützen können. Als es bei mir vor 3 Jahren das erste Mal mit verteilten Retros losging, hat mich keines der Tools überzeugt. Ich fühlte mich zu eingeengt und hatte zu wenig Spielraum für meinen Geschmack. Daher entschied ich, die Retros wie gehabt zu moderieren und mit hochwertigen Kameras die „andere Seite“ möglichst gut zu integrieren. Ich diente auch als Schreiberling für die PostIt’s vom zweiten Standort. Die Teams kamen damit gut klar, aber es war schon sehr viel Aufwand und Kommunikation nötig, um am Ende Wirksamkeit zu erzeugen. Würde ich euch dazu raten? Vermutlich nicht. Heute führe ich solche Retros am Rechner durch. Ich habe mich lange dagegen gesträubt, da ich immer wieder merkte, das sich Personen (ich inklusive) am Rechner auch mal ablenken lassen durch eine Notification. Aber dennoch war die erhöhte Transparenz und direkte Mitarbeit dies durchaus wert.
Keep it simple
Also stand ich wieder vor der Frage, welches Tool? Meine Kollegen bei Emendare haben mich massgeblich beeinflusst. Heute nutze ich ausschließlich Tools, die mir frei gestaltbare digitale Whiteboards zur Verfügung stellen. Google Docs, Miro, Mural…
Hier habe ich die Möglichkeit das Erlebnis, welches ich sonst im Raum kreiere, nachzugestalten. Es geht dabei nicht darum die grafisch perfekte Visualisierung zu erreichen. Funktional ist völlig ausreichend. Mut zur Hässlichkeit bzw. Einfachheit.
Hier seht ihr ein paar Beispiele für Methoden, die wir bei Emendate in einer Google Präsentation nachgebaut haben. Also in einem kostenfreien Tool, auf das jeder Zugriff hat. Wenn mir kundenseitig Mural oder Miro zur Verfügung stehen, nutze ich stattdessen diese Tools, da sie noch ein paar nette Features mehr haben – aber die braucht es nicht zwingend. Voting kann z. B.man mit vorbereiteten kleinen Runden PostIt’s auch bei Google Präsentationen sehr gut machen.
Vorbereitung
Vorbereitung ist ein gutes Stichwort! Ich lege den Teilnehmern gerne schon erste PostIt’s an, damit sie gleich sehen wie das Tool funktioniert und wo sie ihre Gedanken erfassen können. Folgende Bilder zeigen 3 Methoden die wir schon via Google Präsentationen eingesetzt haben. Ihr findet die Moderationsanleitung zu allen drei Methoden auch auf dem Retromaten.
Habt ihr euch die nötigen Visualisierungen erstellt, steht der Durchführung nichts mehr im Weg.
Letzter Tipp: Speichert euch eine Vorlage und arbeitet stets mit einer Kopie. Dann habt ihr beim nächsten Mal wieder alles was ihr braucht und müsst nur die Vorlage erneut kopieren.
Viel Spaß bei der nächsten Retrospektive!
Solltet ihr euch mit der Durchführung einer Retrospektive noch nicht sicher fühlen, kommt gerne auf uns zu. Wir helfen gerne weiter, damit auch ihr in Zukunft wirksame Retrospektiven online wie offline moderieren könnt. Ihr erreicht uns unter 0721 / 170 280 08 oder per Mail an info@emendare.de.