„Mit allen Sinnen – Geniesse!“ – VAKOG hilft.
Was ist VAKOG?
Der Begriff VAKOG kommt aus dem NLP (NeuroLingustische Programmierung) und beschreibt unsere fünf Sinneskanäle, mit denen wir unsere Umwelt wahrnehmen.
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- Visuell (Sehen)
- Auditiv (Hören)
- Kinestetisch (Spüren und Fühlen)
- Olfaktorisch (Riechen)
- Gustatorisch (Schmecken)
Die Wahrnehmung unserer Außenwelt wird also immer über einen oder mehrere dieser Sinne stattfinden. Welcher Sinneskanal wie viele und wie intensive Wahrnehmungen liefert, hängt von der Situation ab. Sich der verschiedenen Sinne bewusst zu werden, führt langfristig dazu, „dass wir alle Sinne beisammen“ haben.
Sich bewusst und achtsam auf unsere Sinne „zurückzubesinnen“ hat mehrere Vorteile. In den folgenden Abschnitten werde ich folgen Themen kurz erklären:
1.) VAKOG als Hilfe bei Feedback- und Coachinggesprächen
2.) VAKOG als Hilfe „in guten wie in schlechten Tagen“
3.) VAKOG beim Formulieren von Zielen
4.) VAKOG in unserer Sprache
VAKOG als Hilfe bei Feedback- und Coachinggesprächen
Eine der wichtigsten Wirkungen von Feedback– und Coachinggesprächen ist der Austausch von Perspektiven. D.h. ich lerne von den Feedbackgebenden, was ihre Sicht auf die konkrete Situation war, und die Feedbackempfangenden dürfen diese zusätzlichen Eindrücke in die Bewertung meiner Erfahrung einbeziehen. Wichtige Grundvoraussetzung ist hierbei, dass möglichst wenig Wertung und Interpretation in meine Beobachtung einfließen. Es besteht ein großer Unterschied zwischen „Du bist heute morgen um 9:07 Uhr ins Büro gekommen!“ und „Du hast Dich um 7 Minuten verspätet!“ Noch deutlicher wird dies wenn die Interpretation direkt mitgeliefert wird: „Du bist faul/demotiviert und kommst immer zu spät ins Büro!“
Durch die Zuhilfenahme des VAKOG Modells können die Feedbackgebenden also sehr einfach innehalten und die echten, unveränderten Beobachtungen notieren.
- Was habe ich gesehen, als Ingo ins Büro kam?
- Was habe ich gehört, als Ingo ins Büro kam?
- Was habe ich gespürt und gefühlt, als Ingo ins Büro kam?
- Was habe ich gerochen, als Ingo ins Büro kam?
- Was habe ich geschmeckt, als Ingo ins Büro kam?
Mit diesen ungefilterten Eindrücken kann das Feedbackgespräch auf eine solide Basis gestellt werden. Insbesondere wenn die Feedbackgebenden emotional involviert sind, kann diese gedankliche Abstraktion sehr einfach helfen, gute Beobachtungen zu erzeugen. Damit ist der erste Grundstein für ein gutes Feedbackgespräch gelegt.
VAKOG als Hilfe „in guten wie in schlechten Tagen“
Worin unterscheiden sich denn die „guten Tage“ von den „schlechten Tagen“? In unserer Wahrnehmung. Die guten Tage behalten wir aufgrund von Wahrnehmungen, die wir positiv belegt haben, in positiver Erinnerung. Und an schlechten Tagen können wir die gleichen Sinneswahrnehmungen haben, wir haben sie nur anders „gewertet“. Nicht selten ist zum Beispiel das Liebeslied des einen Paares der „Trennungssong“ oder die Erinnerung an eine Streitsituation. In dieser Situation hilft uns die bewusste Wahrnehmung unserer Sinne auf zwei Wegen:
1.) An einem „schlechten Tag“ innezuhalten und sich der eigenen Wahrnehmung bewusst zu stellen, sorgt für eine kleine bewusste Unterbrechung. Damit wird aus einem „Heute ist alles Mist!“ ganz leicht ein „Bis hierhin einiges gelernt, jetzt achte ich bewusst auf die guten Dinge des Tages!“
2.) An einem „guten Tag“ kann ich besonders schöne Eindrücke „speichern“. Genau wie die kleine Feldmaus „Frederick“, die Farben, Emotionen und Sonnenstrahlen für die dunklen und langen Tage des Winters sammelt, können wir in schönen Momenten bewusst unsere Sinne nutzen und so ein komplettes Wahrnehmungsbild in uns aufnehmen. Der Sonnenuntergang am Gardasee ist noch viel schöner und kräftiger in der Erinnerung, wenn ich die orangene Farbe der Sonnenstrahlen, das leichte Pfeifen des Windes, den Wind in meiner Urlaubskleidung, den Geruch von Pizzagewürzen und den Geschmack von leckerem Olivenöl ebenfalls abrufen kann.
Das „Speichern“ von schönen Momenten gibt immer wieder die Möglichkeit, in stressigen oder anstrengenderen Momenten Energie aufzuladen und tolle Bilder in Erinnerung zu rufen.
VAKOG beim Formulieren von Zielen
Die bewusste Wahrnehmung unserer Sinne hilft uns nicht nur in der Gegenwart, sondern insbesondere auch beim Erreichen einer erstrebenswerten Zukunft. Mittels VAKOG können wir uns in die Zielsituation hineinversetzen.
Z.B. kann ich mein Ziel „Strandurlaub“ dank VAKOG mit dem blauen Meer, dem weißen Sandstrand, dem Rauschen des Meeres und dem Wind in den Palmenblättern, usw. untermauern. Je intensiver ich mich in diesen Zielzustand einfühle, um so realer wird er für unser Gehirn. Durch das repetitive Hineinversetzen in den Zielmoment (Bitte nicht in den Prozess (z.B. ich fliege nach Bali)!) bauen wir uns selbst motivierende Bilder. Damit können wir den Herausforderungen auf dem Weg zur Zielerreichung deutlich mehr „entgegenwerfen“ und mit größerer Wahrscheinlichkeit unser Ziel erreichen.
Das selbst gilt natürlich auch für Ziele im beruflichen Kontext! Viel Spaß beim Ausprobieren!
VAKOG in unserer Sprache
Die drei kleinen Fragen
- „Wie sieht’s mit dem Projekt aus?“
- „Wie fühlt sich das Projekt für Dich an?“
- „Lass mal den Stand vom Projekt hören!“
sollen das Gleiche zum Ausdruck bringen. Die fragende Person hat diesen Ausdruck um eine Kleinigkeit ergänzt, nämlich den persönlich bevorzugten Wahrnehmungskanal aus dem VAKOG Modell. Dieses verwenden wir jeden Tag. Im Gespräch mit unserer Familie, unseren Arbeitskollegen und sogar uns selbst. „Gleich und gleich gesellt sich gerne“ ist das passende Sprichwort dazu. Solltet Ihr als aufmerksame Zuhörende feststellen, dass Euer Kommunikationspartner eine diese Vorlieben im VAKOG Kanal hat, versucht im gleichen Kanal zu antworten. So werden beide Gesprächteilnehmende schneller „die gleiche Sprache sprechen“.
“Hallo Tatjana, wie klingt lecker Essen, Kino und danach noch eine Runde Disco für Dich?“
“Ja gerne, sieht gut aus!“ „Oh super, hört sich gut an!“
“Im Rahmen der Projektübersicht wollen wir einen gemeinsamen Blick auf den aktuellen Fortschritt werfen..“
“Das fühlt sich gut an!“ „Das sieht gut aus!“
Diese Beispiele sind natürlich extrem kurz, jedoch könnt Ihr sehr aufmerksam auf die VAKOG Sprache Eurer Mitmenschen achten und hierbei Muster erkennen. Dann könnt Ihr einfach ausprobieren, mit welcher Antwort welche Reaktion entsteht.
Im Extremfall sorgt dass für deutliche Dissonanz zwischen den Sprechenden:
A: „Hörst Du mir eigentlich zu?“
B: „Ich fühle ganz deutlich mit Dir… Du hast ja recht…“
A: „Lass mich Dir noch mal erklären warum dass wichtig ist, …“
B: „Emotional kann ich nachvollziehen, wie Du Dich fühlst…“
Langfristig würde dieser Dialog bei einer der beiden Parteien zu Irritation und Frust führen.
Und noch extremer:
(Wenn auch nicht ganz ernst gemeint:)
Sie: „Schatz, hör mal die Grillen!“
Er: „Ich riech´nichts!“
Zusammenfassung
Abschliessend möchte ich noch mal in Erinnerung rufen, daß unsere Sprache und unsere Wahrnehmung unsere Realität formen. Wenn Ihr also schöne Momente habt, haltet kurz inne sammelt Eure Eindrücke. Für Euch selbst, mit der Familie und natürlich auch im Team. Schaut von dieser Stelle in die Zukunft und fühlt Euch in den Moment, auf den Ihr zustrebt.
Achtet beim Formulieren Eurer Gedanken und Ziele ein wenig auf Eure Sprache und achtet auf die Sprache Eurer Umgebung. Damit schafft Ihr bewusstere Wahrnehmung und bewussteren Austausch zur Wahrnehmung im Raum. Somit stellt Ihr Eure Kommunikation auf stabilere Grundpfeiler.
Schickt uns Eure Fragen, Erfahrungswerte, Erfolgsgeschichten und Hinweise gerne zu, oder packt sie in die Kommentare hier im Blog! Wenn Ihr lieber ein persönliches Gespräch zu diesem Thema haben wollt, komme ich gerne bei Euch vorbei und wir machen einen gemeinsamen Workshop!
Ich freue mich drauf!
Armin