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Grundannahmen zum Agilen Coaching: Das Fundament erfolgreicher Transformation

Als Agiler Coach triffst du täglich Entscheidungen, die auf deinem Verständnis von Menschen, Teams und Veränderungsprozessen basieren. Diese Grundannahmen prägen deine Arbeitsweise mehr als jede Methode oder jedes Framework. Sie sind das unsichtbare Fundament, auf dem deine Coaching-Praxis steht.

Menschen wollen von Natur aus gut arbeiten

Die erste und wichtigste Grundannahme im Agilen Coaching ist, dass Menschen grundsätzlich motiviert sind, gute Arbeit zu leisten. Diese Annahme basiert auf Douglas McGregors Theory Y und besagt, dass Mitarbeiter nicht faul oder unmotiviert sind, sondern dass sie die richtigen Rahmenbedingungen brauchen, um ihr Potenzial zu entfalten.

Als Agiler Coach suchst du daher nicht nach Schuldigen oder versuchst Menschen zu „reparieren“. Stattdessen fragst du dich: Was hindert diese Person oder dieses Team daran, ihr Bestes zu geben? Welche Hindernisse können wir gemeinsam aus dem Weg räumen?

Diese Haltung verändert alles: Statt zu kontrollieren, schaffst du Vertrauen. Statt zu bewerten, förderst du Selbstreflexion. Statt Lösungen vorzugeben, hilfst du Menschen dabei, ihre eigenen zu finden.

Teams sind komplexe, adaptive Systeme

Ein Team ist mehr als die Summe seiner Teile. Diese systemische Sichtweise ist zentral für Agiles Coaching. Teams entwickeln eigene Dynamiken, ungeschriebene Regeln und Verhaltensmuster, die sich nicht durch einfache Ursache-Wirkung-Beziehungen erklären lassen.

Daraus folgt, dass du als Coach nicht linear eingreifen kannst nach dem Motto „Problem X erfordert Lösung Y“. Stattdessen arbeitest du mit kleinen Experimenten, beobachtest die Auswirkungen und passt dein Vorgehen kontinuierlich an. Du verstehst dich als Teil des Systems, das du begleitest – deine Anwesenheit allein verändert bereits die Dynamik.

Diese Annahme macht dich demütig. Du erkennst, dass du nicht vorhersagen kannst, wie sich ein Team entwickelt. Aber du kannst günstige Bedingungen schaffen und Lernprozesse unterstützen.

Veränderung ist ein emergenter Prozess

Wahre Transformation lässt sich nicht von außen verordnen oder erzwingen. Sie entsteht von innen heraus, wenn Menschen und Teams bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Emergenz kannst du nicht steuern, aber du kannst sie ermöglichen und unterstützen.

Das bedeutet für deine Coaching-Praxis: Du hörst mehr zu, als dass du redest. Du stellst Fragen, anstatt Antworten zu geben. Du wartest ab, anstatt zu drängen. Du vertraust darauf, dass Teams ihre eigenen Lösungen finden, wenn sie den nötigen Raum und die richtige Unterstützung bekommen.

Diese Grundannahme erfordert Geduld und die Bereitschaft, Kontrolle abzugeben. Aber sie führt zu nachhaltigeren Veränderungen, weil die Menschen selbst die Verantwortung für ihren Wandel übernehmen.

Lernen ist wichtiger als Wissen

In einer komplexen, sich schnell verändernden Welt ist die Fähigkeit zu lernen wertvoller als das vorhandene Wissen. Diese Annahme prägt deine Rolle als Coach fundamental: Du bist nicht der Experte, der alle Antworten hat, sondern der Lernbegleiter, der Fragen stellt und Reflexion fördert.

Du hilfst Teams dabei, eine Lernkultur zu entwickeln. Fehler werden zu Lernchancen, Retrospektiven zu Experimentierlaboren, und jeder Sprint zu einer Gelegenheit, besser zu werden. Du modellierst selbst dieses Lernverhalten, indem du offen über deine eigenen Unsicherheiten sprichst und kontinuierlich an dir arbeitest.

Diese Haltung nimmt den Druck aus vielen Situationen. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, ständig zu wachsen.

Diversität und psychologische Sicherheit sind Erfolgsfaktoren

Teams sind dann am leistungsfähigsten, wenn verschiedene Perspektiven aufeinandertreffen und Menschen sich trauen, ihre Meinung zu äußern. Diese Annahme hat weitreichende Konsequenzen für deine Coaching-Arbeit.

Du achtest darauf, dass alle Stimmen gehört werden – nicht nur die lauten. Du schaffst Formate, in denen auch introvertierte Teammitglieder zu Wort kommen. Du förderst konstruktive Konflikte und hilfst dabei, unterschiedliche Meinungen als Bereicherung zu sehen.

Gleichzeitig arbeitest du kontinuierlich daran, psychologische Sicherheit aufzubauen. Menschen müssen sich trauen, Fehler zu machen, Fragen zu stellen und Kritik zu äußern, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen.

Selbstorganisation ist lernbar

Menschen und Teams können lernen, sich selbst zu organisieren und zu führen. Diese Annahme ist das Herzstück agiler Arbeitsweisen. Sie bedeutet aber nicht, dass Selbstorganisation automatisch entsteht oder dass jeder sofort dazu in der Lage ist.

Als Coach begleitest du diesen Lernprozess. Du hilfst Teams dabei, Entscheidungsstrukturen zu entwickeln, Konflikte konstruktiv zu lösen und Verantwortung zu übernehmen. Du gibst schrittweise Kontrolle ab und vertraust darauf, dass das Team wächst.

Diese Grundannahme erfordert eine Balance: Genug Struktur und Unterstützung geben, um Sicherheit zu schaffen, aber gleichzeitig genug Freiraum lassen, damit Selbstorganisation entstehen kann.

Der Kontext bestimmt die Lösung

Es gibt keine universellen Lösungen oder Best Practices, die in jedem Kontext funktionieren. Was in einem Team erfolgreich ist, kann in einem anderen völlig scheitern. Diese Annahme macht dich als Coach zu einem Kontextdetektiv.

Du untersuchst die spezifischen Bedingungen: Wie ist die Unternehmenskultur? Welche Erfahrungen haben die Menschen gemacht? Welche Zwänge und Rahmenbedingungen bestehen? Basierend auf diesen Erkenntnissen entwickelst du maßgeschneiderte Ansätze.

Diese kontextuelle Sensibilität unterscheidet erfahrene Coaches von Anfängern. Du lernst, situativ zu handeln und deine Methoden an die jeweiligen Gegebenheiten anzupassen.

Vertrauen ist die Basis aller Zusammenarbeit

Ohne Vertrauen funktioniert weder Coaching noch agile Zusammenarbeit. Diese Grundannahme beeinflusst alles, was du tust. Du investierst Zeit und Energie in den Beziehungsaufbau, bevor du an Prozessen oder Strukturen arbeitest.

Vertrauen entsteht durch Verlässlichkeit, Transparenz und Authentizität. Du hältst deine Versprechen, sprichst offen über Herausforderungen und zeigst dich als Mensch mit eigenen Stärken und Schwächen.

Diese Grundannahme macht dich geduldig. Du weißt, dass Vertrauen Zeit braucht und dass nachhaltige Veränderungen nur auf dieser Basis möglich sind.

Coaching ist ein Co-kreativer Prozess

Du bringst nicht fertige Lösungen mit, sondern entwickelst sie gemeinsam mit den Menschen, die du begleitest. Diese Co-Kreation ist mehr als nur Partizipation – sie ist ein echter Schöpfungsprozess, bei dem Neues entsteht.

Du siehst dich nicht als Berater, der Rezepte verteilt, sondern als Partner in einem gemeinsamen Lernprozess. Die Menschen vor Ort kennen ihren Kontext am besten. Du bringst Methoden, Fragen und eine andere Perspektive mit. Zusammen entsteht etwas, was keiner von euch allein hätte schaffen können.

Fazit: Leben mit Grundannahmen

Diese Grundannahmen sind nicht in Stein gemeißelt. Sie entwickeln sich mit deiner Erfahrung weiter. Wichtig ist, dass du dir deiner Annahmen bewusst bist und sie regelmäßig reflektierst. Sie bestimmen, wie du die Welt siehst und wie du in ihr handelst.

Erfolgreiche Agile Coaches zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Grundannahmen stimmig sind mit dem, was sie tun. Diese Authentizität spüren die Menschen, mit denen du arbeitest. Sie ist die Basis für Vertrauen und erfolgreiche Veränderungsprozesse.

Nimm dir Zeit, über deine eigenen Grundannahmen nachzudenken. Sie sind dein wichtigstes Werkzeug als Agiler Coach.

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