Agile Coaching ist mehr als nur Scrum, Kanban und Backlog. Open Space für teamübergreifende Kommunikation.
Open Space, das Kommunikationswerkzeug für Großgruppen.
Im Rahmen eines bestehenden Coachingauftrags, der vor längerer Zeit in die Phase „lockere Begleitung“ gewechselt ist, kam die Idee zu einer „Konferenz der Developer“ auf. Ziel war es, einen Raum zu schaffen, in dem die Entwickler aus verschiedenen Teams und Abteilungen, offen miteinander sprechen. Ohne dabei Vorgaben oder Beschränkungen von „Außen“ zu erhalten.
Hierfür eignet sich die Methode „Open Space“. (Wikipedia: Open Space )In diesem Setting gestalten die Teilnehmys die Agenda der Konferenz selbst. Statt eines vorgegebenen Zeit- und Themenplans schlägt jedes Teilnehmy das Thema vor, welches ihm am wichtigsten ist. Statt eines starren Regel- und Vorgabenwerks wird mit klassischen Regeln gebrochen und die freie Interaktion zwischen den Teilnehmys wird in den Mittelpunkt gestellt. Beides führt anfangs zu leichter Irritation, doch spätestens nach der ersten Mittagspause entfesseln sich die Teilnehmys. Dann findet Austausch zu ihren Themen, mit hohem Energieniveau und Motivation statt. Die Diskussionen sprengen jeden Rahmen und erhalten so endlich den Raum, den sie brauchen. Nicht selten nehmen die teilnehmenden konkrete Aktionspunkte mit, die sie bis zur Umsetzung begleiten. Sie selbst haben vollständig intrinsisch motiviert entschieden, diese Punkte umzusetzen.
Die Themen reichten von „Wie organisieren wir technische Schuld?“ über „Devops Setup“ und „best practices C++ to C# migration“ bis hin zu „Build your own ScrumMaster“.
Dr. Ute Schröder und ich haben neben der Moderation den Open Space durch einzelne Themen und spielerische Simulationen bereichert. „Agile Coaching“ beinhaltet nicht nur „Scrum Termine“, Backlogpflege und „Rollenfindung“. Ja, diese Punkte sind wichtig und je nach Erfahrung des Teams für einige Zeit im Fokus. Teams, die länger mit agilen Methoden unterwegs sind, sollten die vorhandenen Grenze durch neue Impulse sprengen. Dadurch entdecken sie bisher verborgene Fragen, Herausforderungen und Arbeitsweisen, die sie dann zurück in den Alltag tragen. Das überragend positive Feedback der Teilnehmenden zeigt, dass dieses Experiment ein Erfolg war.
„Open Space“ ist nur ein Beispiel für eine große Menge an Methoden und Workshopformaten, die dem Team hilfreiche Impulse liefern. Es muss nicht immer die langfristige Begleitung sein, sondern wie an diesem Fall zu sehen, reicht es ab und an neue Chancen aufzuzeigen und sich dadurch als Organisation offen für den Dialog zu zeigen.
Für mich als Teil des Moderationsteams war dieser Workshop eine willkommene Abwechslung. Zwar ist es fordernd und anstrengend in diesem Format mitzuarbeiten, doch in Zeiten langfristiger Engagements bei anderen Kunden freue ich mich schon während der Vorbereitung auf diese Tage bei Workshop-Kunden. Hier wird ein anderer Teil des Methodenkoffers benötigt, der etwas seltener benutzt wird und immer großen Spaß macht!
Wir haben viele weitere Formate für große und kleine Gruppen in unserem Repertoire. Rieke Katz und Michael Kaufmann haben eine Workshop-Serie zur Teamentwicklung entwickelt. Stephanie Knoll und Karsten Röth legen ihren Fokus auf die dialogische Unternehmenskultur. Die Möglichkeiten sind hier unendlich und wir freuen uns auf eure unverbindliche Kontaktaufnahme per Mail an info@emendare.de. Wir finden sicher etwas, was zu euch passt!