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Agile Brainfood, Allgemein, Inspiration

Schnell, agil oder was denn eigentlich?

4. Februar 2021/von Armin Schubert
Langstreckenläuferinnen am Start

Ein Bekannter von mir arbeitet seit vielen Jahren als Softwareentwickler, mittlerweile auch in vielen agilen Entwicklungsteams. Wir kamen bei unserem Gespräch auf die Frage „Ist agile Softwareentwicklung schneller?“ Um eine neue Perspektive auf diese Frage einnehmen zu können, stellte er mir einen alten Artikel zur Verfügung, der einen wichtigen Teil der Antwort auf die eigentliche Frage beantwortet:

 

Mann springt

Ist agil das gleiche wie schnell? (Rusi Filipov, 2013)

In Zeiten der agilen Softwareentwicklung werden viele Dinge als „agil“ bezeichnet. Agile Prozesse, agile Anforderungen, agile Tests – es scheint, dass alles agil sein muss, um für einen modernen Software-Shop gut zu sein.

Gleichzeitig erzeugen der dynamische Markt und der Wettbewerb Druck schneller zu liefern, viel schneller als früher. Dies führt zu einer interessanten Frage –_** ist agil das gleiche wie schnell?**_

Oberflächlich betrachtet, könnte man leicht zu diesem Schluss kommen. Wenn moderne Geschäfte agil sein müssen und moderne Geschäfte schnell liefern müssen, dann ist agil dasselbe wie die gute alte „Rapid Development“ Entwicklung. Was genau ist mit „agiler Entwicklung“ gemeint?

Nun, da viele Dinge ähnlich sind, gibt es einen subtilen, aber wichtigen Unterschied.
Etwas, das schnell ist, kann sich schnell bewegen. Wie der Langstreckenläufer unten. Etwas, das agil ist, kann schnell die Richtung ändern. Wie der Parkourläufer.

Der Langstreckenläufer kann sich sehr schnell bewegen, besonders schnell vorwärts. Durch sein Training ist er darauf fokussiert seine Grundgeschwindigkeit auch bei taktischen Manövern extrem hoch zu halten. Aber er kann den Parkourläufer nicht schlagen.
Nicht in puncto Wendigkeit. Der Parkourläufer ist viel schneller im Wechseln der Richtung. Der Marathonläufer ist genau auf eine Bewegung optimiert und trainiert, auf eine festgelegte Bahn, ohne Hindernisse. Der Parkourläufer dreht sich um die eigene Achse während er von Hindernis zu Hindernis springt. Der Langstreckenläufer ist über die ganze zeit enorm schnell, der Parkourläufer ist wendig und dadurch in der Lage schnell die Richtung zu ändern.

Während die traditionelle Entwicklung auf hohen Durchsatz (schnelle Bewegung nach vorne) optimiert ist, ist die agile Entwicklung auf eine niedrige Latenzzeit zum Wechseln der Richtung optimiert. Die Idee ist, dass es wichtig ist, schnell zu sein, aber es aber noch wichtiger ist es, die Richtung schnell ändern zu können, um sich dadurch an eine neue Situation anuzupassen.

Langstreckenläuferinnen am Start

Ist die agile Produktentwicklung schneller?

Wenn ich also mit meinem Produkt in einem Markt bin, in dem ich alle Kunden genau kenne, alle Wettbewerber und Innovationen fehlerfrei einplanen kann und die Wünsche der Kunden sich niemals ändern. Dann bin ich im Wasserfallmodell (in unserem Beispiel dem Langstreckenläufer) mit Sicherheit schneller.

Sobald sich auch nur eine dieser Variablen im Entwicklungszeitraum ändert, kann der Langstreckenläufer sein Training und seine Optimierung auf Schrittlänge nicht mehr zur Wirkung bringen. Jetzt gilt es auf Sicht laufen, schnell zu bewerten, wie das nächste Hindernis umlaufen, übersprungen oder in eine kunstvolle Figur eingebaut werden kann.

In einem Umfeld mit Veränderungen und Hindernissen ist die schiere Geschwindigkeit nicht mehr das entscheidende Kriterium auf dem Weg zum Erfolg. Ab jetzt gilt Wahrnehmung des Markts, Wahrnehmung der eigenen Position, Trittsicherheit, Wendigkeit und die extrem schnelle Bewertung und Neuentscheidung des eigenen Wegs.

Natürlich gibt es im agilen Umfeld immer mal wieder Meetings, die als Zeitfresser wirken, die in einer vollständig planbaren Welt weggelassen werden könnten. Wunderbarerweise leben wir allerdings in einer Zeit voller neuer kreativer Ideen, voller Herausforderungen, voller Wettbewerber und voller neuer Möglichkeiten. In jeder Retrospektive kann das Team neue Experimente und Prozesse definieren. In jedem Review kann der Kunde die Produktvision an die neuen Anforderungen anpassen. In jedem Planning kann das Team sich für eine neue Technologie entscheiden.

Ist das einfach?

Mitnichten. Weder der Parkourläufer noch der Langstreckenläufer gehen einem „einfachen“ Sport nach. Denn wir Menschen wollen uns immer neuen Herausforderungen stellen und wir alle sprengen die Grenzen des bisher Normalen jeden Tag aufs Neue. Um das zu erreichen braucht es eben regelmäßigen Austausch, Motivation, Reflexion und ein bisschen Zeit.

Jetzt werden die Entwicklungsmethoden nicht mehr nach ihrer Geschwindigkeit gemessen, sondern nach der Reaktionsschnelle, mit der sich das Team an neue Gegebenheiten anpassen kann, ohne dabei wahnsinnig viel „bereits gemachte Strecke“ zu verschwenden.

Wenn Ihr zu diesem Thema in den Austausch gehen wollt, freue ich mich sehr auf Eure Teilnahme an einem der nächsten „Ask us Anything“ – Termine. Ein ganz lockerer Rahmen, um Eure Fragen zu besprechen. Feedback einer Teilnehmerin der letzten Termine: „Ich habe in den letzten 45 Minuten mehr gelernt als im ganzen Jahr davor!“

Schlagworte: Agile, Agile Methoden
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https://www.emendare.de/wp-content/uploads/race-801940_1920.jpg 966 1920 Armin Schubert https://www.emendare.de/wp-content/uploads/2020/05/emendare_2020_logo.png Armin Schubert2021-02-04 08:06:452022-07-18 11:00:13Schnell, agil oder was denn eigentlich?
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Armin Schubert
Armin Schubert
Nach einigen Jahren in verschiedenen Führungspositionen habe ich 2012 Scrum kennengelernt und arbeite seit dieser Zeit als ScrumMaster und Agile Coach. Seit 2013 bin ich Geschäftsführer der Emendare GmbH & Co. KG und helfe Teams, Produkten und Unternehmen beim Einsatz von agilen Werten und Methoden. Insbesondere auf der Beziehungsebene des Teams sehe ich das größte Potential um positive Kräfte zu entfesseln.

armin.schubert@emendare.de

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