Design Sprints erfolgreich nutzen!

Ein Anleitung zur Moderation findet sich in Anhang A von Agile Unternehmen von Dr. Jürgen Hoffmann und Stefan Roock
Der folgende Text ist ein leicht veränderter Auszug der Seiten 166-168 aus dem Anhang A – User Research aus dem Buch „Agile Unternehmen“ von unserem Kollegen Dr. Jürgen Hoffmann zusammen mit Stefan Roock.
Design Sprints
Design Sprints sind eine effektive Möglichkeit Fragen rund um Kundennutzen, Produktfeatures und Kundensegmente bei der Produktentwicklung zu untersuchen. In seinem Buch „Sprint – Wie man in nur fünf Tagen neue Ideen testet und Probleme löst“ beschreibt Jake Knapp mit seinen Kollegen von Google Ventures den Einsatz von 5-tägigen Design Sprints um offene Fragen schnell und fokussiert zu klären. Im Zentrum stehen Beispiele in denen schnell Antworten auf komplexe Fragen gefunden werden musste.
Wir haben Design Sprints in Deutschland in der Automobilindustrie, bei einem Handelskonzern und bei einer Firma für Finanzsoftware erfolgreich angewandt. Wenn das Unternehmen mutig genug ist sich darauf einzulassen steht am Ende meistens eine klare Antwort ob das Produkt funktionieren wird und ob es den Kunden einen echten Nutzen bringen kann. Wenn die Antwort scheinbar unklar ist – dann würde ich mein Geld nicht darein investieren und auch als Manager die Reißleine ziehen und nach etwas Spannenderem suchen.
Team
Design Sprints folgen 5 Schritten, die an 5 Tagen einer einzigen Woche ausgeführt werden. Der Erfolg hängt wesentlich davon ab, das richtige Team für diesen Zeitraum zusammen zu bekommen. Zunächst braucht es einen echten Entscheider. In einem kleinen Start-up wäre das tatsächlich der CEO und Gründer. In einem größeren Unternehmen muss man vielleicht etwas genauer hinschauen vermutlich wird man aber dann doch auf der Ebene der Geschäftsleitung oder eine Managementebene darunter fündig. Und hier liegt schon die größte Herausforderung: Der Entscheider sollte seinen Kalender für 5 Tage – in Worten: fünf – frei räumen. Ansonsten hinkt der ganze Prozess. Damit ist klar, dass Design Sprints nicht ein ständiger Arbeitsmodus im Unternehmen sein können, sondern als Werkzeug gezielt bei der Findung neuer Produkte und Dienstleistungen eingesetzt werden.
Im Idealfall sollte das Team neben dem Entscheider aus einem Experten für Finanzen „Wie verdienen wir damit Geld?“, einem Experten für Markting „Wie sagen wir’s dem Kunden?“, einem Experten für die Kunden „Wer hat täglich Kundenkontakt?“, einem Experten für Technologie oder Logistik „Wer versteht am besten was unser Unternehmen bauen und liefern kann?“ und einem Design Experten „Wer designt die Produkte unserer Firma?“ bestehen. Jake Knapp empfiehlt noch zwei weitere Personen hinzuzuziehen. Zum einen den „Troublemaker“, der vielleicht öfter die Kollegen mit anderen Sichtweisen herausfordert oder ein unkonventioneller Denker ist.
Und dann den Moderator für den Sprint. Er bezieht keine Position und hat im Prozess keine eigenen Stakes. Es kann wertvoll sein jemanden externes hinzuziehen, dann ist man sicherer das keine versteckten Interessen bedient werden und die neutrale Rolle kann leichter eingenommen werden. Schließlich ist es sehr wahrscheinlich, dass es im Raum ein Hierarchiegefälle gibt. Es stärkt die Rolle des Moderators, wenn er dann kein Teil dieser Hierarchie ist.
Dieses Bild ist das idealtypische, dass Jake Knapp entwirft. In der Praxis wichen wir bisher jedes Mal von diesem Muster ab – meistens ist das Unternehmen nicht bereit zu so einer Zusammenstellung. Im Wissen, dass wir etwas schwächer als möglich besetzt sind möglich besetzt sind haben wir mit dem Kunden zusammen trotzdem jedes Mal ein starkes Team zusammenstellen können.
Zeit und Raum
Einer der Erfolgsfaktoren im Design Sprint ist der absolute Fokus auf das eine Thema. Keine Fragmentierung des Arbeitstages, keine Unterbrechungen. Das klingt wie Betrug, oder? Unter solchen Bedingungen könnte ich auch mehr schaffen. Klar, das ginge jedem von uns so! Fünf Tage am Stück: Montag bis Freitag. Jake Knapp hat mit längeren und kürzeren Sprints experimentiert, aber bei kürzeren Sprints fehlte Zeit für Prototypen und Tests und bei längeren Sprints kam kein fühlbar besseres Ergebnis heraus.
Für den Raum gelten ähnliche Regeln wie beim Design Thinking: Viel Fläche für die Visualisierung. Unser Kurzzeitgedächtnis ist dafür gemacht schnell viel zu vergessen, aber unser räumliches Gedächtnis ist hervorragend im Lernen. Durch die Visualisierung geben wir Ideen einen Ort im Raum und können damit eine fast magische Gew
Und natürlich sollte der Raum die ganze Woche geblockt werden. Ein Raumwechsel kostet zu viel Zeit.
Was ist der nächste Schritt?
Wenn Dich das Thema gepackt hat und Du mehr wissen willst, dann empfehlen wir Dir die Moderationsübersicht für die Durchführung eines Design Sprints. Du kannst sie über diese Seite bekommen. Außerdem freuen wir uns über Deinen Anruf oder Deine Email an info@emendare.de, wenn Du mehr über den Einsatz von Desgin Sprints in Deinem Unternehmen wissen willst.